Mittwoch, 1. März 2017

11. Segel und Ruder

Bis dahin war alles reines Handwerk, da habe ich auch die englische Bauanleitung gut verstanden.
Das ändert nun aber gänzlich, wenns an die Segelausrüstung geht!
Wenn ich "outhaul" oder "halyard" in den online Dixionnaire eingebe und dann "Ausleger" oder "Fall" oder "Vorderliek" oder ähnliches lese, dann bin ich so schlau wie zuvor.
Es ist wie wenn ich chinesisch auf schwedisch übersetzen würde - ich verstehe beides nicht.

Das ist wohl der Moment, wo ich mir etwas Segler-Grundkenntnisse aneignen sollte -  am besten mit einem Büchlein:



Das ganze wird noch erschwert, weil alle Anleitungen immer das "normale" Segel betreffen, und nicht mein Lug-Segel.


Zum Glück kam in diesen Tagen Hans bei uns zu Besuch, ein langjähriger passionierter Segler.
Mit seiner Hilfe habe ich wenigstens im Grundprinzip verstanden, wie das Segel aufgehängt wird (resp. besser: wie das Gross mit dem Fall gesetzt wird....).

Beim ersten Auspacken des Segels auf dem Stubenboden staunte ich wieder über die Grösse!:




5.2.2018:  Mast, Rah und Baum

Rah und Baum, so heissen die obere schräge und die untere horizontale Stange, die das Segel tragen.
Diese beiden werden je aus einer Holzstange herausgeschliffen:



Der 4 m hohe Mast ist in 2 Teilen geliefert worden, er wird nun in der Mitte mit Epoxy verleimt:



Diese Arbeit mache ich zu Hause im Keller, an der Wärme, damit das Epoxy sicher gut aushärten kann.



Oben am Mast ist in der Anleitung einfach ein Loch vorgesehen zum Hochziehen des Segels. Hans hat mir aber dafür eine kleine Rolle empfohlen:



Also gehe ich in den Nautic-Shop und bestelle ohne mit der Wimper zu zucken "eine Fallrolle und 10 m Fall" - worauf ich sogleich als Insider erkannt und bedient werde...

Zuletzt erhalten Rah, Baum und Mast 4 Lackanstriche:



Man sieht die verleimte Nahtstelle am Mast kaum noch:



Natürlich muss ich jetzt das Boot für ein Bild mit der vollen Masthöhe wieder ins Freie fahren:





13.2.2018:  Bei meinem Lug-Segel wird das Segel fix mit der Rah resp- Baum verknüpft und nie mehr entfernt.
Ich habe ja mein Boot vor allem optisch ausgelesen - mir gefiel diese Lug-Segelform einfach, ich habe mich damals nicht für Vor- und Nachteile dieser etwas speziellen Segelform interessiert.
Immerhin: Später habe ich gesehen, dass auch der Optimist, ein kleines Kistchen, in dem Tausende von Kindern das Segeln lernen, eine ähnlich einfache Segelform hat:



Zwar nicht genau gleich wie meines, aber fast.
Das kann also nicht gänzlich falsch sein für einen Anfänger..!


Natürlich knüpfe ich das Segel nicht wie mit einem Schuhbändel an die Rah!
Nein:
Zuerst mache ich einen Palstek ans Segel...:




... dann einen Webeleinstek um die Rah...:



... und zuletzt mit den beiden Enden noch einen Achterknoten:



....  ganz so wie es sich für einen angehenden Kapitän geziemt!

Unser Stubenboden ist ja so klein auch wieder nicht, aber das fertig montierte Segel hat kaum Platz da:



Nun muss ich noch 2 wichtige Bohrungen in Rah und Baum machen, durch welche die ganze Geschichte am Mast fixiert wird.
Das geht so:
An der Rah wird das Fall mit einem Stopknopf unten fixiert, am Baum der Stopknopf oben für den Niederholer, so dass zuletzt das Vorliek in etwa senkrecht steht....

Man sieht, ich hebe jetzt dann gleich ab mit meiner Segelsprache...!   :) :) :)


Und dann kommt der Tag, an dem ich erstmals das Boot mitsamt dem Segel vor der Werkstatt aufstellen kann:




12.4.2018   Mit dem neu erstandenen Ruderpaar ist das Boot eigentlich komplett!
Morgen gibts mit den Jasskollegen eine kleine Einweihungsfeier, und nächste Woche solls auf den Bielersee gehen!






Für laufend weitere Berichte in den Kapiteln 10 - 15 siehe Uebersicht im:


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