Mittwoch, 1. März 2017

8. Bootsbau 2

Nach den langdauernden Vorbereitungen gehts jetzt endlich ans Zusammenbauen - darauf freue ich mich!

Jetzt wirds dreidimensional!!:



Das ist phantastisch:

Der Bootsboden muss in der Mitte etwas abgesenkt werden, diese Biegung zusammen mit der gebogenen Form der Planken ergibt dann die Form des Bootes.

Ohne einen Bausatz mit perfekt vorgeformten Teilen würde man nie und nimmer diese elegant geschwungene Form des Bootsrumpfes hinkriegen!
Alles passt perfekt zusammen.

Hier ist die zweite Längsplanke fixiert:



Ich musste jetzt auch den Arbeitstisch entfernen und umgestalten und das Boot auf höhenverstellbare Böcke stellen.

Die 3. Längsplanke ist provisorisch montiert, der Querspanten dient nur lose als Platzhalter:



Die unteren Teile erhalten später eine Glasfaserschicht, darum wurden sie noch nicht mit Epoxy behandelt.

... und hier hat sich auf einmal ein Schmetterling auf meinen Abfall verirrt:



Zum Glück ist alles alt und eingetrocknet, nicht mehr klebrig.
Aber es braucht schon einigen Aufwand, um ihn ohne Berührung neben den vielen Spinnenweben (denen es bei mir auch gefällt) wieder nach draussen zu komplimentieren.

Die Technik des Zusammenfügens wird vom Hersteller mit "stick and glue" bezeichnet, d.h.

zusammenfügen und verleimen.

Hier erfolgt das Zusammenfügen der Teile mit Kupferdrähten etwa alle 15 cm in vorgebohrten Löchern, der Draht wird verzwirnt. 
Die Sache "hält", ist aber noch instabil.




Später werden die Fugen der Längsplanken dann mit Epoxy verleimt, was zu Stabilität führen soll, und die Drähte werden dann entfernt. 
Vorher muss ich aber alles noch genau justieren.

Hier sind nun alle Planken montiert - da muss ich schon das grosse Tor öffnen, um dieses Riesending nochmal zu fotografieren:




"Erschrocken" wäre ein etwas zu starkes Wort, aber ich bin doch erstaunt und beeindruckt von der Grösse des Bootes, an das ich mich da herangewagt habe....!
Es füllt meinen nicht allzu kleinen Arbeitsraum praktisch aus, ich musste sogar den Arbeitstisch an der Längsseite entfernen.

Aber ich bin vor allem erfreut und mache mich weiter ans Werk!


Als nächstes werden die Vorder-und Rückwand montiert und verleimt.

Die Zwischenwände sind hier nur als Platzhalter für die Formgebung provisorisch angebracht, sie müssen dann für die weitere Bearbeitung nochmal entfernt werden.



Zuerst werden die Zwischenräume zwischen den Drähten mit Epoxy gefüllt, nach einem Tag Trocknen werden die Drähte entfernt und es erfolgt ein zweiter durchgehender Epoxyanstrich.




Schon mit diesen zwei Wänden ist das Boot nun stabil, es kann für die weitere Arbeit umgedreht werden.



Nun werden die Fugen zwischen den Planken mit Epoxy aufgefüllt, wiederum zuerst nur die Zwischenräume, und in einem zweiten Arbeitsgang gibts durchgehend eine möglichst schöne Fuge:



Als nächstes bekommt der Bootsboden auf der Aussenseite eine Schicht Glasfaser.
Da kommt mir mein Glasfaser/Epoxykurs sehr gelegen (Kapitel 6) - trotzdem übe ich vorgängig nochmal an einem Stück H0lz:



Los gehts dann:







Zum Glück kann ich auf der Boots -Aussenseite etwas üben, bevor später dann die Innenseite mit Glasfaser bedeckt wird. Hier sieht man kleine Fehler weniger.

Die Löchlein der entfernten Drähte werden ebenfalls mit Epoxy verschlossen, und nach einem weiteren Epoxy-Anstrich ist die ganze Aussenseite im Rohbau schon fast fertig:



Nun gehts wieder auf der Oberseite weiter.

Obwohl es noch viel zu früh ist, bringe ich hier einmal alle Teile an ihren Platz - einfach nur mal zum Glüschtele...!:




Ich muss das für die weitere Bearbeitung alles wieder entfernen - aber es sieht halt schon gut aus!

Die Vor-und Rückwand passen zwar gut, müssen aber noch schön verschliffen werden:



Man lernt auch immer wieder dazu.
Diese Fuge auf der Innenseite (das war meine erste) hat mir gar nie gefallen:



Ich schleife sie drum nochmal weg und mache einen zweiten, etwas schöneren Versuch.

Rechts die alte, links die neue:



Ich habe zum Glück mit Ruedi von Biber Boote einen "guten Geist" und Mentor im Hintergrund, der als erfahrener Bootsbauer meinen Blog liest und bei Problemen mit guten Tips zur Stelle ist.  

Danke Ruedi!
Nun werde ich in Zukunft nur noch schöne Fugen machen!

Jetzt kommt die Innenseite des Rumpfes dran, alles ist bereit zum Auftragen der Glasfaserschicht:



Epoxy ist auf der Glasfasermatte, nach Antrocknen werden die überstehenden Ränder weggeschnitten.



Zuletzt "leere" ich noch die toxischen Epoxy-Dämpfe aus dem Boot.
Wir haben im Glasfaser-Laminierkurs gelernt, dass Epoxy-Dämpfe schwerer sind als Luft, somit bleiben sie nach einem so grossflächigen Arbeitsgang wie ein See im Rumpf liegen.
Also leere ich das Boot aus, bei offener Türe und mit Hilfe eines Ventilators:



(Die linke Wand habe ich übrigens schon glatt geschliffen als Vorbereitung für den nächsten Arbeitsgang).

Nach Abtrocknen der Gasfaserschicht muss ich 2 kleine Fehler feststellen:
Zum einen hat es ein paar kleine quere Wellen gegeben, die ich beim Auftragen nicht bemerkt habe. Sie sind zwar nur Millimeter hoch  - wahrscheinlich habe ich etwas zu viel Epoxy aufgetragen.

Da kann ich gar nichts mehr machen - die kleinen Wellen sind steinhart (im oberen Bildteil):



Wenn dann noch die Querspanten und Sitze eingebaut sind, werden die aber kaum mehr stören.

Zum zweiten hat es ein paar kleine Luftblasen unter dem Glasfaserschicht:



Die kann ich wahrscheinlich noch aufstechen und nochmal mit Epoxy nachbehandeln.

Beides sind nur kleine Schönheitsfehler - ich bin ja schliesslich kein Profi.


Nach einem ausgedehnten Feinschleifen der ganzen Innenseite....



.... folgt dann der letzte zweimalige Epoxy-Anstrich des ganzen Rumpfes:
Jetzt sieht es wirklich gefreut aus!





Das Boot macht sich etwas (allzu!) breit in meinem Arbeitsraum!
Ich benötige für die weiteren Schritte wieder einen langen Arbeitstisch, der daneben kaum mehr Platz hat.

Konsequenz: Ich muss das Boot von ganz links nach ganz rechts im Raum verschieben können und den Tisch abklappbar installieren:




Dafür hilft ein Flaschenzug auf Rollen an der Decke:




Jetzt kann ich wieder den weiteren Bau in Angriff nehmen.

Fortsetzung im Kapitel 9, Bootsbau 3


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